Zum Inhalt springen

Johann G. schafft Platz zum Denken

In Zeiten in denen der junge, revolutionäre Geist der Streetart aufgedunsen zum regulären Kunstbetrieb gehört, im legalen Raum nur noch von dem Nachgeschmack des Aufmüpfigen profitiert, sich Jungpolitiker damit schmücken, um auf ihre Coolness und ihre Hand am „Zahn der Zeit“ hinzuweisen – muss die Gegenreaktion die Negation sein. Diese vollführt Johann von G. in diesem Video, in der von ihm gewohnten sympathischen, selbstironisch-humoristischen Art, die sich jenseits der „Crossing“-Kämpfe des Graffitis neuer Mittel bedient. Durch die „blanke“ Negation am konkreten Ort – der legalisierenden Infektion des erkrankten Jungendkults – kritisiert er Medium wie Bewegung, um den Leerraum als Basis alles Neuen zu erforschen. – Fluvius Raon

Rede zur Zelle 107

Diese Rede wurde anlässlich der Performance „Zelle 107“ von Johann G. gehalten. Dazu siehe auch Morituris Bericht zur Zelle 107 für weitere Einblicke.

Bericht zur Zelle 107

Dieser kurze Artikel berichtet über die Zelle 107, eine den öffentlichen Raum für die Knustausstellung umfunktionierende Performance des verehrten Johann von G.

Kommentar zu Jakob Augsteins Interview mit Sarah Wagenknecht

Das Interview Jakob Augsteins mit Sarah Wagenknecht ist in der 42. Ausgabe 2018 des Freitags erschienen und besticht durch seltsame Definitionen Wagenknechts und ihrem gekonnten Vorbei-reden an bestimmten Frageimplikationen, die in an dieser Stelle eine Kommentierung verdienen. Augstein in der Rolle des Fragenstellers kommt dabei ebenfalls schlecht weg.

Kommentar zum Umgang mit Asyl- und Menschenrecht

Schnell wird heuzutage von der Großartigkeit der westlichen Werte gesprochen. Doch ist am Umgang mit dem Asyl- und Menschenrecht eine Diskrepanz zwischen dem goldenen Schein und der tatsächlichen wirklichen Anwendung dieser Rechte wie auch ihrer Wirkungen und Bedingungen zu sehen, die eine kritische Hinterfragung provoziert und ein eher dunkles Bild der hochgehaltenen Rechte zurücklässt.

Walter Benjamins Spiegelkabinett

Von Walter Benjamins Reisen in verschieden Städte zeugen seine sogenannten Städtebilder, kurze Texte, in denen der Philosoph und Kritiker seine Erfahrungen an dem jeweiligen Ort für sein Publikum greifbar macht. Dieser Essay beleuchtet das Städtebild Paris, die Stadt im Spiegel vor der Folie seiner Erkenntniskritischen Vorrede genauer.

Die Idee Marseilles

Ein Essay, der sich mit der essayistischen Darstellungsweise Benjamins beschäftigt, wie er sie in der Erkenntniskritischen Vorrede entwirft und die den Anspruch postuliert, die Idee in den Phänomenen durch die Sprache der Bilder erscheinen zu lassen. Dieser Text versucht diese Vorgehensweise an Benjamins Städtebild zu Marseille aufzuzeigen.

Es gibt viel zu tun

Diese Videoperformance hatte ich stets etwas anders imaginiert, nachdem Johann G. mir an einem lauen Sommerabend bei einem Aperitif von seiner Idee erzählt hatte. In meiner Vorstellung trug die Aktion mehr Bewegung, mehr durch-die-Stadt-hetzen mit Werkzeug bewaffnet in sich. Doch in dem Endprodukt findet sich nun durch die Ruhe der Bewegung und der Idylle des sonnigen Tages, die mit dem revolutionären, ein wenig auch seltsamen doch auch verbrecherischen Aussehen des Darstellers kontrastiert wird, eine dialektische Wirkung, die ihre Synthese in der verschönernden, doch übergriffigen mit ein wenig gesunder aggressiver Ausstrahlung durchmischten Zurückeroberung des urbanen Raums. Denn man sollte nicht vergessen: Die wahren Verbrecher sind die Unholde, die diese Reparatur wenige Tage später rückgängig machten und Johann G. so mit einem traurigen Gesicht zurückließen, als er mir von dieser Untat berichtete. – Fluvius Raon

Johann G. verfälscht die Statistik

Mehrer Male sprach Johann G. im Vorfeld mit einem harmlosen Lächeln von diesem Projekt, so dass man es beinahe für einen Scherz halten konnte. Die Vorbereitung und Umsetzung, die sich dann aber doch zwischen konzentrierter Spontanität und lockerem Ernst bewegte entspricht der Wirkungsabsicht, die sich – für mich – in der heiteren Unordnung ausdrückt, während das regnerisch urbane Setting dieses Fahrradkult-Ortes dem romantischen Bild der sonnigen Drahtesel-Tour des freiburger Normalbürgers zu widerstreben scheint, der (vielleicht) allzu viel auf seine Fahrradfreundlichkeit und grüne Stadt hält. Dieses Performance steht damit dem übermäßigen Banner entgegen, mit dem die Stadt ihre fleißigen Strampler, basierend auf der an dieser Stelle vorgenommenen statistische Erfassung, großzügig belohnen will: „Eine Millionen Fahrradfahrer seit Zeitpunkt X“. – Fluvius Raon

Kindheitstraumata

Kindheitstraumata – wenn selbstsüchtige Große hilflose Kleine instrumentalisieren. Eine Serie an Ölbildern darüber wie Patchwork uns zu diesen in sich zerissenen Charakteren geformt hat.

Die Meinung der Vielen als Grundlage der Macht bei Hannah Arendt

Diese Auseinandersetzung mit dem Zusammenhang von persönlicher Meinung, der Meinung der Vielen und der Macht innerhalb eines Staates ist durchaus eine philosophisch-wissenschaftliche Exergese beziehungsweise Interpretation von Arendts politischer Theorie des Urteilens und der Macht. Doch mit ein bisschen Abstraktionsvermögen kann sie auch als eine Perspektive auf die Meinungsbildung in einer Gesellschaft und die Debatte über die Frage, ob man mit Andersdenkenden kommunizieren sollte, gelesen werden.

Wahrheit und Lüge in Aussage und Sprache des Politischen

Obwohl Friedrich Nietzsche und Brice Parain sich der Wahrheit auf unterschiedliche Weise nähern, ist sie für beide etwas Dynamisches, dass durch die Sprache des Menschen veräußert und festgelegt wird. Wahrheit und Lüge innerhalb einer Aussage geraten dabei in engen Zusammenhang, was den Wert der Ersteren in Zweifel zieht. In diesem Essay – der einen Beitrag zu dem kollektiven subtil/skurril Projekt darstellt – findet eine Untersuchung von Vorgängen innerhalb des politischen Geschehens anhand der wahrheits- und sprachkritischen Konzeptionen von Nietzsche und Parain statt.

Baudelaire und der Haschischrausch

In seinem Werk Die Künstlichen Paradiese aus dem Jahr 1860 beschreibt Charles Baudelaire die Auswirkungen von Cannabis und anderen Drogen auf den geistigen Zustand des Menschen. Dieser Essay stellt im Rahmen des kollektiven subtil/skurill-Projekts Wahrheit & Lüge die Gedanken des französischen Dichters zum rauschhaften Teufelspakt des Haschischessers dar.